Anlässlich der Veröffentlichung des Hessischen Lohnatlas heute zeigte sich die neue frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Nadine Gersberg, kritisch. Der Lohnatlas zeige, dass in Hessen immer noch zu wenig für die Entgeltgleichheit zwischen den Geschlechtern getan werde und mit 12 Prozent die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Hessen noch immer zu groß sei.
Nadine Gersberg erklärte am dazu am Donnerstag: „Die regionalen Unterschiede sind alarmierend und zeigen, wie abgehängt manche Gebiete in Hessen sind. Es darf keine Rolle spielen, ob eine Frau städtisch oder auf dem Land lebt: Überall muss sie dasselbe verdienen können wie Männer und gute Bedingungen dafür vorfinden, ihre Kompetenzen ins Berufsleben einbringen zu können.“
Von der schwarzgrünen Landesregierung erwarte Gersberg nicht nur Zahlen, sondern auch klare Maßnahmen gegen die noch immer bestehende und ungerechte Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. „Wir brauchen endlich flächendeckend bessere und flexible Kinderbetreuungsangebote, echte Ganztagsschulen und die verpflichtende Verankerung des Themas Geschlechtergerechtigkeit in den Lehrplänen. Berufe, die besonders von Frauen ausgeübt werden, dürfen nicht nur nach Feierabend beklatscht werden. Auch die hessische Landesregierung muss sich konkret dafür einsetzen, dass sie viel besser vergütet werden“, forderte Gersberg. Deutlich werde im Lohnatlas auch, wie hoch die Lohnlücke unter Akademikerinnen und Akademikern sei: „Das zeigt einmal mehr: Frauen schaffen es trotz hoher Qualifikation nicht in die Führungspositionen.“ In Sachen Unternehmen wünscht sich Gersberg von der hessischen Landesregierung deshalb mehr Entschlossenheit. „Die Höhe von Corona-Hilfsmaßnahmen könnte zum Beispiel an die Aufteilung von Führungspositionen zwischen Frauen und Männern, die Existenz von Frauenförderprogrammen oder familienfreundliche Arbeitszeitmodellen gekoppelt werden“, sagte Gersberg.