Es war ein spannendes Gespräch, das Roger Tietz, coronabedingt per Telefon, mit Sandra Breunig führte. Die Redaktionsleiterin des Odenwälder Journals war bestens vorbereitet. Der Kandidat der SPD für das Amt des Bürgermeisters in Michelstadt antwortete spontan, direkt, engagiert, sachkundig und ohne lange drum herum zu reden.
Eindeutig sein Bekenntnis zum Erhalt der Odenwaldhalle, ebenso klar die Feststellung, dass es in den Straßen Michelstadts einiges zu sanieren gibt. Bemerkenswert seine Haltung zu Tieren, Traditionen und Trends: „Heute ist es ja wieder hipp, Hühner im eigenen Garten zu haben, da können die Geflügelzuchtvereine helfen, obwohl sie zwischenzeitlich belächelt wurden. Ich selber habe seit Jahren Hühner in Freilandhaltung. Manchmal muss man einfach durchhalten.“
Vielleicht gelte das auch für die SPD, deren Grundwerte und Überzeugungen seinem moralischen Kompass am meisten entsprechen. Deshalb kam es für ihn nie in Frage, als Unabhängiger zu kandidieren: „Ich stehe zur Solidargemeinschaft, dafür lohnt es sich zu kämpfen.“
Als politisch geprägter Mensch möchte er Michelstadt mitgestalten, seine Fähigkeiten als Krisenmanager, die er als Unternehmer und Theaterleiter bewiesen hat, seien in diesen Zeiten besonders gefragt: „Wir sollten die Corona-Krise auch als Chance nutzen und für Bienenmarkt und Weihnachtsmarkt neue Formen finden.“
In Kanada geboren und mit sechs Jahren mit seinen deutschstämmigen Eltern nach Deutschland gekommen, hat Roger Tietz erlebt, was es heißt, ein Fremder zu sein. „Das ist eine Grunderfahrung, die ich mit allen Migranten teile. Deshalb möchte ich auf sie zugehen und ihnen Mut machen mitzumachen.“
Toleranz, Vielfalt und Lebensfreude, diese drei Schlagworte drücken für Roger Tietz am besten aus, was Michelstadt ausmacht. Und sie charakterisieren auch ihn selbst am besten. „Deshalb passt es ja so gut. Und deshalb fühle ich mich in Michelstadt so wohl.“
Das vollständige Interview mit Roger Tietz ist auf seiner Webseite oder in der aktuellen Ausgabe des Odenwälder Journals nachzulesen.