SPD-Michelstadt spendet Tornetze

Jutta Emig, Dennis Günther, Natalie Rauch und Andreas Kräuter unterm Tornetz. Im Hintergrund Michael Hüttenberger, Roger Tietz und Dieter Nowak (v. l.) Bild: Konrad Kißling

Nach der Wahl ist vor der Wahl

Eigentlich eine klassische Wahlkampfaktion – und so alt ist die Idee auch schon. Nur – seinerzeit im Herbst erschien es der Michelstädter SPD-Spitze und ihrem Bürgermeisterkandidaten nicht opportun, Netze für die Holztore auf der kleinen Bolzwiese neben der Odenwaldhalle zu spendieren. Die Inzidenzwerte schossen gerade in die Höhe, allenthalben waren Kontaktbeschränkungen angesagt und der Amateurfußballbetrieb wurde gänzlich eingestellt.

Netzspezialist Andreas Kräuter. Bild: Konrad Kißling

Jetzt hingegen:  Sommer, einstellige Inzidenzwerte und das Gefühl „Lebbe geht weider“. Außerdem: EM 2020. Richtig, so heißt sie offiziell immer noch, vor einem Jahr aufgeschoben, nicht aufgehoben.
Passt, dachten sich Michelstadts SPDler, aufgeschoben, nicht aufgehoben ist auch unsere Netzspende. Besonders passend kam hinzu, dass auch Michelstadts neuer mobiler Jugendarbeiter Dennis Günther, frisch im Amt, die Spendenidee „sehr cool“ fand.

Gesagt getan. Dank Sport-Weber hatten die SPD-Werber keine Probleme bei der Netzbeschaffung, dank Parteikassierer und Bauausschussvorsitzendem Andreas Kräuter auch bei der Netzmontage nicht.
Dennis Günther hatte neben seinem Hund noch einen Ball dabei.

Michael Hüttenberger köpft zu Natalie Rauch. Bild: Konrad Kißling

Und so reichte es zu einem kleinen Spielchen, an dem sich SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Hüttenberger und seine Stellvertreterin Natalie Rauch, ihres Zeichens auch Vorsitzende des Jugend- und Sozialausschusses, besonders rege beteiligten.

Auch der damalige Bürgermeisterkandidat und heutige erste Stadtrat Roger Tietz mischte offensiv mit, während Parteivorsitzende Jutta Emig und Dieter Nowak die Spendenaktion aus der Defensive heraus stabilisierten. „Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive die Meisterschaft“, kommentierte Emig fachkundig.

Roger Tietz nimmt Anlauf. Bild: Konrad Kißling

Zu früh zum Feiern der Europameisterschaft war der Zeitpunkt allen dann doch  – wie offenbar auch den Kindern- und Jugendlichen der samstägliche High Noon. „Das wird sich gegen Abend ändern“, war sich Dennis Günther sicher, am Abend zuvor, erzählte er, habe er seinen Dienst erst um 23:45 Uhr beendet. Und prompt kam um 18:26 Uhr per Messenger „eine Rückmeldung von der Jugendarbeit: Das Netz kommt gut an, ich habe am Platz heute zum ersten Mal Jugendliche und junge Erwachsene getroffen, die an der Odenwaldhalle Fußball spielen.“

Eine gute Idee und eine gelungene Aktion, darüber waren sich alle einig. Und darüber, dass manche Fußballweisheit nahezu 1:1 auch auf die Politik zutrifft:

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.