„Die Reize will man sich bestätigen lassen“ – Echo berichtet über unseren Antrag „Prädikatisierung Michelstadts als Tourismusort“

Bild: Rolf Wilkes
Am  29.3.2022 hatten wir den gemeinsamen Antrag mit der ÜWG eingereicht, am 10. und 12.6.2022 erfolgten einstimmige Beschlüsse im Ausschuss für Kultur, Tourismus, Markt und im Haupt- und Finanzausschuss, am 24.5.2022 stimmte die Stadtverordnetenversammlung ebenfalls einstimmig zu.
Am 27.5.2022 berichtete des Odenwälder Echo darüber wie folgt:

Die Reize will man sich bestätigen lassen

Nach Mossautal wäre Michelstadt die zweite Kommune im Odenwaldkreis, die sich offiziell als Touristenort bezeichnen dürfte

Von Manfred Giebenhain

MICHELSTADT   An Sehenswürdigkeiten, Gebäuden und Plätzen von kulturhistorischem Wert sowie an kulturellen und gastronomischen Angeboten mangelt es nicht in Michelstadt. Früh schon, als Tourismus noch als Fremdenverkehr bezeichnet wurde und Events noch als Musik- oder Tanzveranstaltungen, warb die Stadt Michelstadt mit ihren Reizen, um Gäste und Fremde ins Städtchen zu locken. Da war es unlängst im zuständigen Fachausschuss für Kultur, Tourismus und Märkte keine Frage, diesen Anspruch auch offiziell mit einer sogenannten Prädikatisierung versehen zu wollen.

Den Anstoß dazu hat das regierende Bündnis aus SPD und ÜWG gegeben, für das die Sozialdemokratin Jutta Emig den gemeinsamen Antrag erläuterte. Mit den Stimmen aller Fraktionen wurde der Magistrat damit beauftragt, einen Antrag auf Anerkennung der Stadt Michelstadt als Tourismusort beim Regierungspräsidium Kassel zu stellen. Unterstützung erfuhr das Vorhaben von der Stadtverordnetenversammlung, die am Dienstag, ebenfalls ohne Gegenstimmen, die Zielsetzung begrüßte. Als Rechtsgrundlage dient eine 2017 in Kraft getretene Rechtsverordnung des Landes Hessen. Nach Mossautal wäre Michelstadt die zweite Kommune im Odenwaldkreis, die sich offiziell als Touristenort bezeichnen dürfte.

Am Dienstag war es Felix Volk (SPD), der den Antrag damit begründete, dass die Stadt zweifelsfrei alle qualitativen und quantitativen Kriterien erfülle: Michelstadt bilde „das kulturelle und touristische Zentrum des hessischen Odenwalds“. Weiter: „So betrugen die Gästeübernachtungen im Jahr 2019 nach der hessischen Gemeindestatistik 2020 über 50 000. Demnach haben wir nicht nur doppelt, sondern eher dreifach so viele Übernachtungen wie Einwohner“, begründen SPD und ÜWG ihren Vorstoß. Geboten würden neben „der reizvollen landschaftlichen Lage beispielsweise die historische Altstadt mit ihrem einzigartigen Rathaus und den zahlreichen Fachwerkbauten, die freie Theaterszene, die Einhardsbasilika, das Schloss Fürstenau, der Eulbacher Park, das Römerbad und der Limes(wachturm)“.

Für den Kulturausschuss unterstrich dessen Vorsitzender, Alexander Hahn (ÜWG), dass in der Sitzung „der Antrag mit großer Begeisterung aufgenommen“ worden sei. Die antragstellenden Parteien seien davon überzeugt, dass mit der Prädikatsbezeichnung eine Aufwertung insgesamt verbunden sei und Michelstadt nicht nur im amtlichen und geschäftlichen Verkehr, etwa zu Marketingzwecken, damit auf sich aufmerksam machen könnte. Eine Entscheidung darüber, ob ein Tourismusbeitrag erhoben werden soll, sei klar von dem vorliegenden Antrag zu trennen, so Volk, was eine spätere Diskussion darüber nicht ausschließe. Entsprechende Einnahmen könnten zweckgebunden eingesetzt werden. Für die CDU-Fraktion merkte Sandra Allmann dazu an, dass dies gut zu überlegen sei und der damit verbundene Verwaltungsaufwand nicht unterschätzt werden dürfe.