Antrag SPD und Bündnis 90/Die Grünen: „Modernisierung Odenwaldhalle“ vom 24.1.2023 – Keine Mehrheit in der Stavo am 2.2.2023

Bild: Ernst Schmerker

Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher,

die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen bitten um Aufnahme des folgenden Antrags auf die Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung am 2. Februar 2023:

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, eine Vorplanung für die künftige Odenwaldhalle und deren Außenanlagen in Auftrag zu geben. Als Grundlage dafür soll das Ergebnis der Machbarkeitsstudie „V01“ dienen. Die Beauftragung umfasst die folgenden grundlegenden Aspekte:

Zielformulierung zur Modernisierung der Odenwaldhalle:
Die Odenwaldhalle ist ein lebendiges Bürgerhaus, das vielfältige und zeitgemäße Nutzungen mit dem Erhalt seines bauhistorischen Charakters und Barrierefreiheit verbindet. Hier finden attraktive Kulturveranstaltungen statt, Vereine finden ebenso ihren Platz wie Menschen aller Lebensalter – von Kindern und Jugendlichen über Schüler/-innen und Studierenden bis hin zu Seniorinnen und Senioren. Die Odenwaldhalle bringt Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft und mit unterschiedlicher Herkunft zusammen.
Ebenso soll die Odenwaldhalle ein Austragungsort für überregionale Veranstaltungen bleiben. Haupthalle und Cateringküche sind für externe Akteure wie Privatleute oder Firmen anmietbar.
Als klimaneutrale Stadthalle ist die Odenwaldhalle ein Aushängeschild Michelstadts mit großer Anziehungskraft. Hier verbinden sich neu und alt zu einem harmonischen und nachhaltigen Ganzen, welches in der städtebaulichen Struktur des Quartiers sowie in der gesamten Stadt eine neue Mitte bildet und weit darüber hinaus in die Region strahlt.

Die Zielformulierung ist insbesondere durch folgende Infrastrukturmaßnahmen in der Vorplanung auszuarbeiten (durch Fachplaner zu prüfende, mögliche Räumlichkeiten – wo relevant – in Klammern). Die neue Odenwaldhalle umfasst bzw. bietet an:

  • Eine teilbare und flexibel nutzbare Haupthalle mit moderner Bühnen- und Veranstaltungstechnik als Herzkammer des Gebäudeensembles (großer Saal)
  • Nutz- und buchbare Räume für Vereine und Bürger/-innen (dauerhaft bzw. für vereinbarte Zeiträume) im unteren Teil der Halle / im Seitentrakt. Im Bedarfsfall sind die Kellerräume für den Zivilschutz nutzbar. (Seitentrakt im Erd- und Kellergeschoss)
  • Eine Cateringküche mit der notwendigen Ausrüstung. (Neubau am aktuellen Standort der Großküche)
  • Ein dem Platzangebot angemessenes Medienzentrum, das insbesondere Angebote für Kinder, Jugendliche, Schülerinnen/Schüler und Seniorinnen und Senioren beinhaltet. Eine Zusammenarbeit im Verbund mit der Stadt Erbach rundet das Angebot auch für andere Altersgruppen ab. (ehemalige Clubräume oberhalb des Foyers/teilweise im Foyer / ggf. auch Teile Sol i Luna / buchbare Räume im Seitentrakt)
  • Ein Café mit leichtem gastronomischen Angebot (Bistro), das in die Halle einlädt, von Besucher/innen des Medienzentrums sowie von den Schülerinnen/Schülern der umliegenden Schulen genutzt werden kann und in den warmen Monaten auch den Außenbereich vor der Halle belebt. (Foyer, Terrasse)
  • Ein Stadtteilzentrum mit sozialem Auftrag und entsprechenden Aktivitäten (ehemals Sol i Luna, jetzt „Mittendrin und bunt“)
  • Eine energetische Modernisierung, die die Odenwaldhalle mit allen Bestandteilen und Anbauten zu einem klimaneutralen, plus-Energiegebäude macht, dessen Dach eine Begrünung zur Klimaanpassung mit Energieproduktion durch Photovoltaik verbindet.
  • Eine attraktiv gestaltete Außenanlage, die zum Verweilen und Aufhalten einlädt, unterschiedliche Nutzungen erlaubt (Freizeitsport wie z. B. Tischtennis, Fußball) und das Gemeinwohl fördert (z. B. Liegewiese, Gartenanlage mit Hochbeeten/Gemeinschaftsgarten usw.).
  • Eine Anfahrtsmöglichkeit zur Bühne für LKW, die die Nutzungsmöglichkeiten der Außenanlage möglichst wenig beeinträchtigt.
  • Eine innovative Verkehrsplanung, welche das Aufkommen des motorisierten Individualverkehrs vor und um die Halle minimiert und gleichzeitig den Besucher/-innen der Halle eine niederschwellige An- und Abreise ermöglicht.

Der gesamte Planungs- und Umsetzungsprozess der Modernisierungsmaßnahmen wird von einem externen Projektcontrolling begleitet und überwacht. Diese wird vor Beginn aller Planungsarbeiten beauftragt. 

Begründung:
Die Odenwaldhalle ist in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig. Gleichzeitig besteht der Wunsch in der Bürgerschaft, die Odenwaldhalle dauerhaft zu erhalten und einer Nutzung zuzuführen. Dazu dienen die oben beschriebenen Maßnahmen.
Für deren Umsetzung sollen Fördermittel beantragt und verwendet werden. Fördermittel sind in der Regel an konkrete Nutzungszwecke gebunden. Denkbar für die Odenwaldhalle sind deshalb Fördermittel insbesondere aus den Bereichen Kunst und Kultur, Medienbildung und Sozialer Zusammenhalt.
Darüber hinaus können Fördermittel für energetische Sanierungen, Nutzung erneuerbarer Energien und Klimaanpassungsmaßnahmen (Klimakommunen) beantragt werden, ebenso zur Erfüllung der ggf. noch ergehenden Denkmalschutzauflagen. In diesem Zusammenhang könnte auch die Aufnahme in das Bundesförderprogramm für national bedeutsame Kultureinrichtungen beantragt werden.
Ziel ist es, über die Akquisition der diversen Fördermittel bis zur Hälfte der Sanierungskosten abdecken zu können.

Weitere Begründungen erfolgen mündlich.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Michael Hüttenberger
Fraktionsvorsitzender SPD

Dr. Jonas Schönefeld
Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen